Zwiebelkuchen

Beim Zubereiten von Zwiebelkuchen durchlaufe ich recht viele unterschiedliche Gefühlsstadien.

Die Vorfreude ist immer riesig. Das untrügliche Zeichen dafür, dass die Zwiebelkuchensaison da ist, sind natürlich die Flaschen mit Federweißer im Supermarkt. Dann heißt es gleich: zuschlagen. Die Zutatenliste für Zwiebelkuchen ist überschaubar. Der Einkauf ist also schnell gemacht.

Wenn ich dann zu Hause den Teig knete, schleichen sich langsam erste Zweifel in die Vorfreude. 1 kg Zwiebeln schälen und schneiden ist ganz schön viel… Aber ich habe ja extra auf dem Markt nach halbwegs großen Exemplaren verlangt… So schlimm wird es schon nicht sein, oder?

Doch, es ist schlimm. Nach der Hälfte – die Augen tränen und die Finger stinken – frage ich mich ernsthaft, wer auf diese bekloppte Idee mit dem Zwiebelkuchen gekommen ist. Warum tue ich mir das eigentlich jedes Jahr wieder an? Fluchend schnappe ich mir die letzten Exemplare.

Danach geht es langsam wieder aufwärts. Wenn die Zwiebeln in der Pfanne vor sich hin schmurgeln, bin ich schon wieder etwas versöhnlicher gestimmt. Und wenn der komplette Kuchen dann erstmal im Ofen backt und der Duft durchs Haus zieht, dann ist auch die Vorfreude wieder so groß wie am Tag zuvor.

Doch, es lohnt sich – jedes Jahr wieder.

zwiebelkuchen

Zutaten für 4 Personen
Teig:
250 g Mehl
1/2 Päckchen Trockenhefe
60 g weiche Butter
1/8 l lauwarme Milch
je 1 TL Salz und Zucker
Aus den Zutaten einen Teig kneten und mindestens 1/2 Stunde abgedeckt ruhen lassen.

Füllung:
1 kg Zwiebeln
3 EL Öl
125 g Speckwürfel
150 g saure Sahne
3 Eier
Salz, Pfeffer, Kümmel (wer mag)
Die Zwiebeln schälen und in dünne Ringe schneiden. Öl in einer tiefen Pfanne erhitzen und die Zwiebeln bei mittlerer Hitze langsam glasig dünsten. In einer großen Schüssel saure Sahne mit Eiern verquirlen. Zwiebeln und Speck dazugeben und gut vermischen. Mit Salz, Pfeffer und evtl. Kümmel würzen.

Den Hefeteig ausrollen und eine Pie- oder Springform damit auskleiden. Dabei einen relativ hohen Rand formen. Die Zwiebelmischung einfüllen und bei 170 Grad Umluft eine Stunde backen.
Als Beilage passt ein einfacher grüner Salat.

PS: Den Teig und die Füllung kann man wunderbar schon morgens vorbereiten. Abends muss man dann nur noch den Teig schnell ausrollen und alles in die Form packen. Für mehr als vier Leute würde ich persönlich keinen Zwiebelkuchen machen, denn dann wird es mit dem Schneiden echt grenzwertig.

Der Burger für Käsefreunde – das geht?

Aber hallo – und wie das geht!

Auf diesem Burger befindet sich ungefähr genau so viel Käse wie Fleisch und dazu KEIN störendes Grünzeug (wie beim letzten Mal). Das Buch (Die besten Burger: Von Beef bis Veggie) empfiehlt sogar einen Rotwein als Begleitgetränk.

Das Votum der Familie ist eindeutig: 5x Daumen hoch.

brieburger

Für 4 Burger braucht Ihr:

2 Brietörtchen
150 g körniger Senf
1 Zwiebel
50 g Honig
500 g Rinderhack und etwas Salz für die Pattys
4 Buns (wer möchte, nimmt selbst gebackene)

Für den Käse den Ofen auf 180 Grad vorheizen. Die Brietörtchen waagerecht in zwei Hälften schneiden. Mit der Rinde nach unten auf ein Backblech legen und mit Senf bestreichen (noch Senf für später beiseitestellen). 5 Minuten backen.
Die Zwiebel fein würfeln, mit dem Honig in eine kleine Pfanne geben und bei kräftiger Hitze etwa 5 Minuten karamellisieren lassen.
Die Pattys wie hier beschrieben zubereiten. Am Ende der Bratzeit die gebackenen Briescheiben auf die Steaks legen.
Zum Zusammensetzen die Buns in zwei Hälften schneiden und 2 Minuten unter dem Backofengrill rösten. Die unteren Hälften mit dem restlichen Senf bestreichen und mit den karamellisierten Zwiebeln belegen. Die Pattys mit dem Brie darauf platzieren und die Deckel auflegen.

Ach, und übrigens die Weinempfehlung lautet Listrac-Médoc (Bordeaux).

In diesem Sinne: Käse und Rotwein… Ich verabschiede mich in den Sommerurlaub nach Frankreich. In drei Wochen komme ich dann mit viel neuer Inspiration wieder zurück. Habt Ihr Wünsche? Was sind Eure französischen Lieblingsspeisen? Was wolltet Ihr schon immer mal ausprobieren? Lasst es mich wissen.

Post-Party-Food: Badischer Wurstsalat

Kulinarisch sind mein Co-Gastgeber und ich komplett unterschiedlich sozialisiert worden. Ich bin im Norden aufgewachsen und wurde mit Milchreis, Fischbrötchen und (manchmal auch) Spaghetti mit Paniermehl und Maggi aufgezogen. Der Co-Gastgeber hat die ersten Jahre seines Lebens in der Nähe von München verbracht und ist dann in den Hoch-Schwarzwald umgezogen. Schäufele, Schupfnudeln und Nüsslisalat standen deswegen auf seinem Speiseplan.
Bisher hatte ich es weitgehend vermieden, Spezialitäten aus seiner Heimat auszuprobieren. Dafür schlemmten wir dann immer gerne in den schönen Gartenwirtschaften, wenn wir mal wieder im Süden der Republik zu Gast waren.
An eine Sache habe ich mich aber dann neulich doch rangetraut: Badischer Wurstsalat.

Und soll ich Euch sagen, warum? Wurstsalat ist das perfekte „Post-Party-Food“. Kennt Ihr das auch? Gute Freunde (die man womöglich länger nicht gesehen hat) kommen übers Wochenende zu Besuch. Klar wird am ersten Abend groß aufgetischt. Mehrere Flaschen Wein gehen dann bei uns auch meistens über den Tresen. Auch am zweiten Abend gibt es noch viel zu erzählen, man sitzt zusammen… Aber irgendwie sind alle ein bisschen erschöpft. Was gibt es da Schöneres als ein deftiges Essen? Unkompliziert und aus einer großen Schüssel. Toll!

wurstsalat_neu

Für 2-4 Personen (je nach Appetit):

400 g Fleischwurst
4 Scheiben Emmentaler
2 rote Zwiebeln
8 Cornichons
80 ml Weißweinessig
2 EL Zucker
1-2 TL Salz
etwas scharfer Senf
Pfeffer aus der Mühle
50 ml Gurkenwasser
60 ml Sonnenblumenöl
1 Bund Schnittlauch

Die Wurst erst in Scheiben und dann in dünne Streifen schneiden. Ebenso den Emmentaler. Die Zwiebeln schälen und in feine Ringe schneiden. Die Essiggurken in dünne Scheiben schneiden und alles zusammen durchmischen.

Für das Dressing:
Essig mit Zucker, Salz und Senf in eine kleine Schüssel geben. Pfeffer und Gurkenwasser zufügen. Mit dem Schneebesen das Öl unterrühren.

Das Dressing unter die Salatzutaten mischen und nochmals abschmecken. Durchziehen lassen.

Vor dem Servieren mit gehacktem Schnittlauch bestreuen. Evtl. noch für jeden ein hartgekochtes Ei dazu reichen.

Dazu schmeckt Schwarzbrot.

Chili con carne

Dieses Wochenende waren wir schon wieder so viele, draußen war es kalt und ich wollte gerne schon vormittags kochen… drei gute Gründe, mal wieder einen Klassiker auszupacken.

chili

Chili con carne für 8 Personen:

2 kg gemischtes Hackfleisch
3 EL Öl
je 1 große gelbe und rote Paprika
2 Gemüsezwiebeln (nicht so riesige)
3 kleine Dosen stückige Tomaten
2 Dosen Kidneybohnen
Salz, Pfeffer, Chilipulver (oder getrocknete Chilischoten)

Zwiebeln und Paprika schälen bzw. putzen und in Würfel schneiden.
Das Öl in einem großen Topf erhitzen und das Hackfleisch krümelig anbraten. Mit reichlich Salz, Pfeffer und Chilipulver (oder zerbröselten Chilis) würzen. Die Gemüsewürfel zufügen und bei mittlerer Hitze etwa 5 min mitbraten. Dann die Tomaten zufügen und alles etwa 1 Stunde bei kleiner Hitze vor sich hin schmoren lassen. Erst 5 min vor Ende die Bohnen zufügen (denn die sind schon weich, müssen nur heiß werden).
Je nach gewünschter Schärfe dann nochmal abschmecken.

Wie gesagt, ich habe das Chili schon vormittags gekocht. Ich finde, es schmeckt sogar noch besser, wenn es einmal wieder aufgewärmt wurde. Wer mag, kann sich am Tisch noch einen Klecks Sauerrahm auf sein Chili löffeln.

Bei uns gab es dazu einfach reichlich Baguette und Salat.